- Omar-e Chajjam
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[-xaj- ], eigentlich Ghejas od-Din Abo l-Fạtch, persischer Dichter, Mathematiker und Astronom, * Nischapur um 1021 (?), ✝ ebenda wahrscheinlich 1122; sein Ruhm im Abendland beruht auf der freien englischen Übersetzung einer Sammlung von Vierzeilern (»Rubaijat«) durch E. FitzGerald (1859). Die meisten der O.-e C. zugeschriebenen Vierzeiler halten einer philologisch-kritischen Prüfung nicht stand und müssen als unterschoben gelten. Die vermutlich echten zeichnen sich durch eine aller Metaphysik abholde Skepsis und den Aufruf zu diesseitigem Lebensgenuss aus; ihre Sprache ist schlicht und frei von der manirierten Rhetorik der späteren persischen Lyrik. - Omar-e Chajjam war einer der bedeutendsten Mathematiker des Mittelalters In seiner »Algebra« gab er erstmals eine systematische Darstellung der kubischen Gleichungen und ihrer Lösung mittels Kegelschnitten. Er arbeitete auch über die Parallelenlehre (im Anschluss an Haitham und Thabit ibn Kurra versuchte er das Parallelenaxiom zu beweisen) und die irrationalen Zahlen. Eine von ihm vorgeschlagene Kalenderreform, die am 15. 3. 1079 beginnende Djalali- oder Seldschukische Ära, war trotz ihrer den gregorianischen Kalender übertreffenden Genauigkeit nur von kurzer Dauer.Ausgaben: The Rubā'īyāt. .., herausgegeben von A. J. Arberry (1949).Rubaijat. Englisch. Übersetzt von E. FitzGerald, mit deutscher Übersetzung von H. W. Nordmeyer, herausgegeben von demselben (21969).A. E. Christensen: Critical studies in the Rubáiyát of Umar-I-Khayyám (Kopenhagen 1927);A. G. Potter: A bibliography of the Rubáiyát of Omar Khayyám (London 1929);Gesch. der Algebra, hg. v. E. Scholz (1990).
Universal-Lexikon. 2012.